In einen Gesundheitsberuf einzusteigen heißt, eine beachtliche Lernleistung hinzulegen. Das gilt auch für PTA und PKA. Wer die Abschlussprüfung besteht, hat nicht nur seine fachliche Grundfitness bewiesen, sondern auch gelernt, sich immer wieder zum Lernen zu motivieren.
Aber auch nach dem Berufseinstieg müssen Apothekenmitarbeiterinnen weiterlernen. Leitlinien, Gesetzesvorgaben, Rabattverträge, Apotheken-Technik, Arzneimittel – auf diesen Feldern tut sich immer wieder etwas. Das schlägt sich auch in der Zahl an Fortbildungen nieder. Woher aber die Motivation nehmen, sich trotz stressigem Arbeitsalltag und bei wenig finanziellen Anreizen damit zu befassen?
In diesem Artikel verraten wir dir, warum Lernen sich über den fachlichen Bereich hinaus für dich auszahlt und geben dir zwei Tipps, wie du auch im Arbeitsalltag die nötige Lernmotivation findest.
Fachwissen macht den Umgang mit Kunden leichter
Im besten Fall sind PTA und PKA nicht nur Verkäufer, sondern auch Gesundheitsberater. Hier ist natürlich Fachwissen gefragt, das beständig geupdatet und ausgebaut werden muss. Der Lernerfolg zeigt sich aber nicht nur bei der inhaltlichen Qualität der Kundenberatung.
Wissen verschafft Apothekenmitarbeiterinnen einen Kommunikationsvorsprung. Manche Kunden haben Probleme, die im Alltag mit einem Tabu belegt sind. Sie leiden beispielsweise an Potenzstörungen oder sind inkontinent. Ihnen fällt es dann sehr schwer, darüber zu reden. Eine PTA, die mit der Thematik vertraut ist, findet schneller und besser Worte, um dem Kunden das nötige Wissen zu seinem Leiden und der passenden Behandlung zu vermitteln. Dieses Wissen schützt auch davor, sich im Gespräch automatisch von der Scham des Anderen anstecken zu lassen.
Wer fachlich auf der Höhe ist, berät auch deshalb besser, weil er oder sie dadurch sicherer auftritt. Der Kunde bekommt das Gefühl, dass die Person auf der anderen Seite des HV-Tisches weiß, wovon sie redet. Er reagiert dann anders und im besten Fall entsteht so eine positive Feedbackschleife: Die Sicherheit der PTA, gibt dem Kunden ein gutes Gefühl, er reagiert positiver, wodurch die PTA wiederum darin bestätigt wird, alles richtig zu machen.
Lernen für die Arbeit zahlt sich noch im Rentenalter aus
Beim Lernen bilden sich neue Verknüpfungen im Gehirn. Das Denkorgan wird angeregt und dadurch gestärkt. Deshalb ist Bildung auch einer der Faktoren, die die sogenannte kognitive Reserve günstig beeinflussen. Mit „kognitiver Reserve“ sind die Fähigkeit des Gehirns, sich neu zu verdrahten, die Dichte der Hirnzellen aber auch die erlernten Fähigkeiten gemeint, die Menschen helfen, trotz alters- und krankheitsbedingtem geistigem Abbau lange gut zurecht zu kommen. Wer sein Leben lang geistig aktiv bleibt, ist also auch im Alter länger fit. Sich fortzubilden nützt einem daher auch noch im Rentenalter.
Lerntipp: Nicht von Wissenslücken entmutigen lassen
Viele Menschen sind entmutigt und frustriert, wenn sie merken, dass sie etwas nicht wissen. Dabei ist das Gefühl, nichts zu wissen, nicht unbedingt ein Zeichen für mangelnden Lernerfolg. Dieses Gefühl zeigt vielmehr an, dass man ein gewisses Level erreicht hat. Dieses erlaubt einem erst, sein Wissensfeld so weit zu überblicken, dass man die Grenzen seiner Kenntnisse erkennen kann. Sieh Wissenslücken deshalb als Ansporn und vergiss dabei nicht, dass auch kleine Lernerfolge Erfolge sind.
Lerntipp: Belohne dich!
Es gibt Menschen, die aus purem Interesse lernen. Viele Menschen aber lernen, weil sie sich davon etwas versprechen. Ein Unterschied zwischen ihnen ist, dass das Belohnungssystem bei Ersteren schon einfach dadurch aktiviert wird, dass sie etwas neues Spannendes verstanden haben. Wenn du nicht zu dieser Gruppe der sogenannten „intrinsisch Motivierten“ gehörst oder ein Thema dich einfach nicht reizt, dann macht das aber nichts. Du kannst deinem Belohnungssystem auch einfach auf die Sprünge helfen. Dafür setzt du dir ein realistisches Lernziel und belohnst dich, wenn du es erreichst.
Je nach Größe deines Ziels kann die Belohnung zum Beispiel so aussehen, dass du dir eine Tasse von deinem Lieblingstee machst, dir ein Stück Schokolade gönnst, du nach der Arbeit etwas tust, was dir Spaß macht, oder du dir etwas bestimmtes kaufst. Das kann beispielsweise ein Roman sein, den du schon länger lesen wolltest, oder ein neues Kleidungsstück. Entscheidend ist, dass du dir damit eine Freude machst und das Gefühl hast, es dir mit deiner Leistung auch verdient zu haben.
Übrigens…
Wir bei apothekia finden auch, dass Lernen belohnt und Lernleistungen gewertschätzt werden sollten. Deshalb haben wir unsere Online-Lernmodule auch so programmiert, dass ihr euren Lernerfolg nicht nur messen, sondern auch in Prämien verwandeln könnt.
Quellen
Maier, W et al.: Art. Kognitive Reservekapazität. In: Pschyrembel Online (Stand Februar 2018)
Wirtschaftspsycholgische Gesellschaft (Hg.): Intrinsische und extrinsische Motivation. Unter: wpgs.de