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Antiobiotika-Gel gegen Zecken

Ein neuartiges Antibiotika-Gel könnte zukünftig Borreliose-Infektionen nach Zeckenbissen verhindern.

Die Lyme-Borreliose ist in Europa unf Nordamerika die häufigste von Zecken übertragene Erkrankung. Obwohl das Infektionsrisiko in Deutschland dem Robert Koch-Institut zufolge mit 0,3 bis 1,4 % relativ gering ist, sollte die Erkrankung nicht unterschätzt werden, da sie schwerwiegende Langzeitfolgen haben kann. Um diese zu verhindern ist eine frühe Diagnose und entsprechende Therapie entscheidend. Das Problem: wird der Zeckenbiss und die charakteristische Rötung der Bissstelle übersehen, so können die Symptome einer Infektion leicht mit denen einer schweren Erkältung verwechselt werden. Im späten Stadium der Erkrankung ist eine Therapie mit Antibiotika dann oft nicht mehr wirksam.

Ein neuartiges Antibiotika-Gel könnte hier Abhilfe schaffen.

Eine internationale Studie, an der unter anderem die Medizinische Universität Wien beiteiligt war, stellte kürzlich erste Ergebnisse zu dieser neuen Behandlungsmethode vor.

Dabei wurden ca. 1.000 Patienten innerhalb von 72 Stunden nach dem Biss von Zecken mit dem Antibiotika-Gel behandelt. Bei keinem der Teilnehmer entwickelte sich eine Lyme-Borreliose. In der Kontrollgruppe, die mit einem Placebo behandelt wurde, kam es zu sieben Infektionen.

Das Gel enthält das Antibiotikum Azithromycin und bietet im Wesentlichen zwei Vorteile bei der Behandlung:

  • Sie ist sehr einfach. Das Gel muss drei Tage lang alle 12 Stunden aufgetragen werden.
  • Durch die topische Anwendung ist die Behandlung sehr gut verträglich (praktisch keine Nebenwirkungen) und könnte damit auch für die Anwendung bei Kindern geeignet sein.

Quelle: The Lancet Infectious Diseases

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