Ein Kind isst auf einer Geburtstagsparty ein Stück Kuchen. In dem Kuchen sind allerdings Erdnüsse enthalten, auf die das Kind allergisch reagiert. Es bekommt Atemnot und Schwindelanfälle. Die anwesenden Erwachsenen erleben so eine Reaktion zum ersten Mal und sind überfordert: Sie wissen nicht wie sie vorgehen sollen und sind unsicher mit der Verwendung der nötigen Notfall-Arzneimittel.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig die richtige Medikation von Kindern in Notfallsituationen ist. Wie richtig gehandelt wird und wie Notfall-Arzneimittel richtig verabreicht werden, sollten Eltern und Menschen aus pädagogischen Berufen deshalb im Vorfeld üben. Anlässlich des diesjährigen Apothekentags am 7. Juni verweist die Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA) unter dem Motto „Richtige Medikation für Kinder“ auf die speziellen Hilfestellungen in den Apotheken. Viele Apotheken in Deutschland machen an diesem Aktionstag auf Leistungen speziell für die Behandlung von Kindern aufmerksam. Eltern, Erzieher und Lehrer und alle weiteren Personen, die mit Kindern arbeiten, können sich demonstrieren lassen, wie Notfall-Arzneimittel bei Kindern richtig angewendet werden.
Wenn der Fall einer schweren allergischen Reaktion, ein anaphylaktischer Schock, eintritt, sollten die verantwortlichen Erwachsenen anhand der Symptome erkennen können, womit sie zu tun haben. Hierzu sollten sie über typische Merkmale einer Allergie Bescheid wissen. Da die Schwere der Symptome nur selten vorhergesagt werden kann, sollte nicht abgewartet werden, ob sie von selbst abklingen. Unbehandelt können akute schwere allergische Reaktionen bei Kindern tödlich enden. Deshalb ist es wichtig, dass die Notfall-Arzneimittel nicht nur immer in Reichweite sind, sondern die Erwachsenen auch mit der Anwendung vertraut sind. Außerdem sollte so schnell wie möglich ein Notarzt verständigt werden. Ebenso sollten auch ärztlich verschriebene Antihistaminika oder Kortison griffbereit sein. Dabei ist zu bedenken, dass die ebenfalls zum Notfallset gehörenden beratungsintensiven Adrenalin-Autoinjektoren wegen Lieferproblemen der Anbieter aktuell in Apotheken kaum verfügbar sind.
Beispiele für weitere Notfall-Arzneimittel, deren Anwendung Erwachsene üben sollten, sind Dosieraerosole bei Asthmaanfällen sowie Rektiolen oder Mundspritzen bei epileptischen Anfällen von Kindern.
Willst du dein Wissen auffrischen?
Im Grundmodul Allergie erfährst du das Wichtigste zu allergischen Reaktionen.
Quellen:
Pressemitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.: Tag der Apotheke 2019 (04.06.2019)
Pressemitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.: Eltern und Erzieher sollten mit Notfall-Arzneimitteln für Kinder üben (04.06.2019)