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Das Wichtigste über Kopfläuse

Symbolbild für den PTA-News-Beitrag zu Kopflausbefall auf apothekia.de mit einer Kopflaus in Nahaufnahme vor einem Läusekamm

Wo viele Kinder auf engem Raum zusammensitzen, ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Das gilt nicht nur für Erkältungskrankheiten. Kopfläuse sind an Schulen wie Kitas ein immer wiederkehrendes Problem. Eltern entdecken dann die kleinen Krabbler oder die als Nissen bekannten, weißen Eihüllen im Haar ihrer Kinder. Oft ist dann schon die halbe Schulklasse betroffen. Die Jahreszeit spielt dabei kaum eine Rolle und auch häufiges Haarewaschen schützt nicht. Betroffene Kinder werden vom Unterricht ausgeschlossen und dürfen erst wieder hingehen, wenn sie erfolgreich gegen den Kopflausbefall behandelt wurden. In manchen Fällen verlangen die Schulen sogar ein ärztliches Attest und bei manchen Kopflauspräparaten übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Kinder. Die meist entsetzten Eltern stehen mit oder ohne Rezept dann in der Apotheke und möchten Läusemittel, so genannte Pedikulozide, kaufen. Zur erfolgreichen Behandlung ist es aber nötig, die ein oder andere Sache über Kopfläuse zu wissen:

Kopflaus-Wissen kompakt

Die Kopflaus (Pediculus humanus capitis) ist ein Insekt, das sich darauf spezialisiert hat, als Parasit auf der menschlichen Kopfhaut zu leben. Die gute Nachricht ist: Sie kommt auch wirklich nur dort vor. Ansteckungen über Haustiere sind so gut wie ausgeschlossen. Die Ansteckung über Kleidung und Wäsche ist recht selten. Ohne einen warmen Platz auf der Kopfhaut und die Möglichkeit, sich alle paar Stunden mit einer Blutmahlzeit zu versorgen, ist die Kopflaus nur ungefähr einen Tag überlebensfähig.

Die schlechte Nachricht ist: Wo Menschen sind, sind wahrscheinlich irgendwann auch Kopfläuse. Deshalb sind Orte wie Schulen und Kindergärten auch Hotspots des Kopflausbefalls. Dass wir auch noch im 21. Jahrhundert mit der Laus zu kämpfen haben, liegt an ihrer Fortpflanzungsstrategie. In seinem kurzen Leben legt das Kopflausweibchen nämlich bis zu 140 Eier. Diese klebt es an die Haare. Dort haften sie so gut, dass die Nissen, noch lange nach dem Schlüpfen der Larven dort verbleiben. Die Eier sind dank Kopfhautwärme nach etwa einer Woche ausgebrütet.

apothekia-Infografik zum 3-wöchigen Lebenszyklus der Kopflaus

Das ist wichtig zu wissen, um Kopfläuse auch wirklich los zu werden. Viele Kopflausmittel töten nämlich in erster Linie die Larven und die erwachsenen Tiere. Einige Zeit nach der Behandlung rücken die frischgeschlüpften Kopfläuse dann einfach nach. Wichtig ist deshalb, acht bis elf Tage nach der ersten Behandlung eine zweite folgen zu lassen. Dies entspricht auch der Empfehlung des Robert Koch Instituts.

Was gegen Läuse hilft – und was nicht

Läusebefall hat nichts mit Hygiene zu tun. Deshalb lässt sich eigentlich wenig tun, um ihm vorzubeugen. Um zu verhindern, dass sich Kopfläuse ausbreiten, müssen sie schnell erkannt und dann gründlich bekämpft werden. Dabei ist es entscheidend, dass die Eltern gut informiert sind und wissen, woran sie Kopflausbefall beim Nachwuchs erkennen. Eine nützliche und kostenlose Broschüre hat hierzu zum Beispiel die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung herausgebracht. Auch das RKI hat einen ausführlichen Online-Ratgeber erarbeitet.

Wenn es ans Bekämpfen der Kopfläuse geht, empfiehlt das Robert Koch Institut darin eine Kombination aus Läusemitteln und wiederholtem Auskämmen mit einem speziellen Läusekamm. Fragwürdig sind hingegen Behandlungen mit Mayonnaise, Saunagängen oder Föhnwärme. Eltern, die auf „Chemie“ verzichten wollen, sollten lieber auf geprüfte physikalische Läusemittel zurückgreifen. Diese enthalten dünnflüssiges Silikonöl, an dem die lästigen Parasiten ersticken.

Du willst mehr wissen?

Wichtiges zum Thema Kopfläuse und zu den Behandlungsmöglichkeiten kannst du bei apothekia lernen, zum Beispiel im Aufbaumodul Kopfläuse.

Quellen/Weiterführende Links:

Robert Koch Institut: Kopflausbefall. RKI-Ratgeber (Stand 17.11.2008)

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hg.): Kopfläuse … was tun?  (Downloadlink, Stand Oktober 2014)

Heukelbach, J: Kopflausmittel mit physikalischen Wirkprinzipien. DAZ Online (08.09.2011).

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