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Heuschnupfen im Überblick

Viele haben sie sicher bemerkt: die feine, gelbe Staubschicht, die dieser Tage Autos, Gartenmöbel, Fensterbretter und sogar Wasserflächen bedeckt. Es handelt sich dabei um den Pollen der derzeit blühenden Nadelbäume. Vor allem Fichten produzieren dieses Jahr extrem viel Blütenstaub. Dieser eher harmlose „Schwefelregen“ macht den jährlichen Pollenflug auch für Nicht-Allergiker erfahrbar. Wo der Gesunde derzeit zum Putztuch greift, greift der Allergiker jedes Jahr zum Taschentuch: das Frühjahr kommt für viele mit Augenbrennen und -jucken, mit Fließschnupfen und Niesattacken – kurz: mit Heuschnupfen. Verantwortlich dafür sind eine Vielzahl von Gräsern, Kräutern und Bäumen. Ihr Pollen ist unsichtbar aber umso tückischer. Laut dem Robert-Koch-Institut sind in Deutschland rund 15 % aller Erwachsenen und 11 % aller Kinder in ihrem Leben zumindest zeitweise von Heuschnupfen betroffen. Sie gehören zu den Allergikern, die rund 20 % der Gesamtbevölkerung ausmachen. Doch wie entstehen Allergien? Und was steht hinter den Symptomen?

Wenn das Immunsystem Fehlalarm schlägt

Von einer allergischen Reaktion sprechen wir dann, wenn das körpereigene Immunsystem eine unverhältnismäßig starke Abwehrreaktion auf bestimmte Stoffe zeigt. Der Körper verwechselt dabei einen eigentlich harmlosen Eindringling, etwa eingeatmeten Baumpollen, mit einem gefährlichen Fremdstoff. Die entsprechende Immunreaktion äußert sich in heftigen körperlichen Beschwerden: Diese reichen von Fließschnupfen, über ein Kribbeln im Mund, juckenden Hautausschlag bis hin zu Asthmaanfällen und anaphylaktischen Schock. Die Auslöser sind dabei patientenabhängig. Wichtige Allergene sind neben diversen Pollenarten auch Lebensmittel wie Hühnerei oder Erdnüsse sowie Insektengifte, Tierhaare und Hausstaub. Je nach Allergietyp kann es sofort zu einer Reaktion kommen oder auch erst mehrere Stunden oder Tage später. Heuschnupfen ist eine Allergie des sogenannten Sofort-Typs.

Der Sofort-Typ

Bei diesem Allergietypen bildet das Immunsystem spezifische Antikörper, nachdem es das erste Mal mit einem bestimmten Stoff in Berührung gekommen ist. Betroffene zeigen beim ersten Kontakt mit dem Allergen keine Symptome. Sind diese Menschen ihm danach aber erneut ausgesetzt, reagiert ihr Immunsystem – es kommt zur allergischen Reaktion. Warum der Körper Antikörper gegen eigentlich harmlose Stoffe bildet, ist nicht abschließend geklärt. Offenbar spielen genetische Faktoren hier ebenso eine Rolle wie die Umweltbedingungen und Lebensgewohnheiten Betroffener. Fest steht aber, dass die Zahl der Allergiepatienten beständig steigt. Jüngere sind dabei stärker betroffen als Ältere.

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Eine Allergie feststellen

Um Allergien gezielt behandeln zu können, ist es wichtig die allergieauslösenden Allergene zu kennen. Gerade bei Heuschnupfen kann der Test aufschlussreich sein. Pollen ist nämlich nicht gleich Pollen. Ob jemand auf Birken-oder Gräserpollen reagiert entscheidet darüber, zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort er besonders betroffen ist. Der Deutsche Wetterdienst hat in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst den Pollenflug-Gefahrenindex herausgebracht. Auf einer interaktiven Karte können Allergiker nachschauen, wie hoch die Belastung mit den acht wichtigsten allergenen Pollensorten ist und sein wird. Sie können dann vorbeugende Maßnahmen treffen. Die Pollen-Vorhersage nutzt Heuschnupfen-Patienten aber nur, wenn sie ihren persönlichen Feind kennen. Um hier Klarheit zu bekommen, ist es nötig, einen Allergietest zu machen. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Beim Prick- und Provokationstest, wird der Patient gezielt mit den in Frage kommenden Allergenen in Berührung gebracht. Auch durch Bluttests können Allergien nachgewiesen werden. Dabei werden entweder freie IgE-Antikörper nachgewiesen oder bestimmte Entzündungsmarker erfasst.

Keine Besserung in Sicht

Allergien sind auf dem Vormarsch. Von der Volkskrankheit ist bereits ein Fünftel der Bevölkerung betroffen – Tendenz steigend. Durch den Klimawandel wird das Leben von Heuschnupfen-Patienten in Zukunft noch schwerer: Durch die Klimaerwärmung verkürzt sich der Winter als Schonzeit für Pollen-Allergiker. Die Pflanzen beginnen früher zu blühen und die Pollensaison dauert dadurch länger.

Quellen: Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, Bergmann et. al (2016) Allergo J Int, Deutscher Wetterdienst, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Du willst mehr erfahren?

Wichtiges zum Thema Allergien und zu den Behandlungsmöglichkeiten erfährst du im Grundmodul Allergie und im Aufbaumodul Heuschnupfen.

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